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Neben Oculus Rift gibt es Techniken für die 3D-Illusion am PC, die bereits erhältlich sind. Die bekannteste davon ist das Nvidia 3D Vision 2. Wir testen es mit modernen Spielen.
Egal wie es angestellt wird: Der 3D-Effekt einer jeden Technik basiert darauf, dass beiden Augen leicht unterschiedliche Bildinformationen zugänglich gemacht werden, nämlich so, dass die Unterschiede dem entsprechen, was die Augen des Nutzers dank ihrer leicht versetzten Positionen wahrnehmen würden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Oculus Rift ist bekannt dafür, dass es nicht nur für jedes Auge ein eigenes Bild anzeigt, sondern selbiges auch der Kopfbewegung entsprechend anpasst. Doch es braucht kein Oculus Rift, um 3D zu genießen. Die 3D-Welle, die vom Kinofilm Avatar losgetreten durch die Kinos schwappte, erwischte auch die PC-Branche und es wurden diverse 3D-Techniken angeboten.
Die wichtigsten sind dabei anaglyphes 3D (3D-Brille mit verschiedenfarbigen Gläsern), Polfilter- Brillen (Lichtwellen werden gemäß ihrer Polarisierung gefiltert) und die verbreitetste Technik, die Shutterbrille. Bei dieser Technik wird abwechselnd je ein Auge verdeckt und synchron dazu auf dem Monitor ein Bild angezeigt. Jedes Auge bekommt also abwechselnd immer nur jedes zweite Bild zu sehen. Der Nachteil dieser Technik, die Nvidia auch bei ihrer Geforce 3D Vision 2 einsetzt, ist die Neigung zum Flimmern, da sie die effektive Bildwiederholfrequenz des Monitors halbiert. Deshalb setzt diese Art der 3D-Brillen eine Bildwiederholfrequenz von mindestens 120 Hz voraus, damit trotz der Halbierung immer noch eine flüssige Bildwiedergabe möglich ist.
Der aktuelle Stand
Nvidia bietet die Produktreihe 3D Vision schon seit 2008 an. Der größte Vorteil ist, dass Nvidia nicht nur die Brille fertigt, sondern zusätzlich über den Treiber direkten Einblick in das Rendering des Spiels hat. So bringt inzwischen jeder Geforce-Treiber eine Vielzahl an Profilen mit, die ein Spiel mal besser oder auch mal schlechter für die Brille anpassen. Wir schauen uns nun für euch einmal den aktuellen Stand der Spieleunterstützung an. Zwei Redakteure unseres Schwestermagazins PC Games Hardware testen, wie ihrer aktuellen Lieblingsspiele mit der Brille zusammenarbeiten. Dabei wird keine Rücksicht auf eine eventuelle Eignung des Spiels für die Geräte genommen.
Um sich jedoch einen guten Blick auf die Fähigkeiten der Geforce 3D Vision 2 zu verschaffen, findet sich bei jedem Redakteur mindestens ein Spiel auf der Liste, das im Ruf steht, besonders gut mit der Shutterbrille zusammenzuarbeiten. Die Erfahrungen, die der jeweilige Redakteur mit der Brille gemacht hat, lest ihr auf den folgenden Seiten, zusätzlich zu etwaigen Optimierungstipps und Einstellungen, welche die Funktionsweise des Spiels laut Ansicht des Hardware- Redakteurs verbessern.
In diesem Artikel
- Seite 1 Nvidia 3D Vision 2 im Praxis-Test
- 1.1Reinhard testet 3D
- 1.2Reinhards Meinung
- 1.3Phil zwischen den Dimensionen
- 1.4Sehr viel Leistung benötigt
- 1.5Flimmern und Grafikfehler
- 1.6Phils Meinung
- 2.1Grand Theft Auto 5
- 2.2Metro 2033 Redux
- 2.3Alien: Isolation
- 2.4Portal 2
- 2.5Tomb Raider
- 2.6Trine 2
- Seite 3 Bildergalerie zu "Spiele zum Anfassen - Nvidia 3D Vision 2 im Praxis-Test"
Reinhard testet 3D
Quelle: Nvidia, PC GamesIch gebe es ja zu: Abseits von Oculus Rift und seiner fantastischen Headtracking-Möglichkeiten bin ich eher verhalten, was 3D anbelangt. Das gilt für das Kino wie auch für Spiele, weshalb ich die Technik sowohl zu Hause an meinem Fernseher (obwohl vorhanden) als auch am PC weitestgehend ignoriert habe. Denn 3D ging bislang erfahrungsgemäß mit erheblichen Qualitätseinbußen einher: Die notwendigen Brillen sorgen entweder für Farbverfälschungen, Flimmern oder für beides. Diese Effekte konnte ich auch bei der Arbeit für diesen Erfahrungsbericht deutlich wahrnehmen. Dennoch lassen sich mit 3D Vision recht eindrucksvolle 3D-Illusionen erschaffen. Die von mir privat gespielten Spiele zeigten sich hierfür als weniger geeignet, aber ich hatte auch die Gelegenheit, bei Herrn Reuther 3D-Vision-Perlen wie Metro Redux auszuprobieren, wo der Effekt wirklich extrem gut gelungen ist. Zu Risiken und Nebenwirkungen...
Was ich bei den Testläufen von 3D Vision zweifelsfrei feststellen konnte, ist, dass die Brille vor allem bei dunkler oder zumindest gedimmter Umgebung beziehungsweise mit einem dunklen Hintergrund genutzt werden sollte. Am helllichten Tag vor einer weißen Wand als Hintergrund ist das Flimmern ("shuttern") der Brille extrem gut wahrzunehmen und sorgt bereits nach kurzer Anwendungszeit für Kopfschmerzen – das sage ich als jemand, der sich im Umgang mit Oculus Rift als sehr robust erwiesen hat. Zudem eignet sich 3D Vision nicht für jedes Spiel gleich gut: Vorteilhaft sind vor allem Spiele, die einen recht hohen Kontrast bieten oder relativ hell sind. Die Brille fordert bei der Bildhelligkeit nämlich einen ziemlich hohen Tribut, was auch das Nvidia-Light- Boost-Feature unseres Benq XL2720T bei Weitem nicht ausgleichen kann. Diese Eigenschaft kombiniert mit einem recht düsteren Spiel wie Alien: Isolation sorgt dafür, dass man nur noch sehr schlecht erkennen kann, wo es langgeht. Portal 2 ist dagegen das genaue Gegenteil: Das Spiel ist hell und funktioniert auch weitestgehend sehr gut mit dem 3D Vision 2. Die Ungenauigkeiten in Bezug auf das Fadenkreuz lassen sich durch eine niedrige Tiefeneinstellung ändern. Dabei opfert ihr gleichzeitig aber auch viel vom Effekt der räumlichen Tiefe.
Reinhards Meinung
Phil zwischen den Dimensionen
Quelle: Nvidia, PC GamesIch habe schon früher mehrfach 3D in Spielen ausprobiert, erstmals in Berührung kam ich damit als Teenager im Jahre 1999. Einer meiner damaligen Schulkameraden hatte gerade mehrere Tausend D-Mark in seinen neuen Rechner versenkt, nicht wenig davon ging für einen großen 120-Hz- CRT, eine Nvidia Riva TNT 2 und die Shutterbrille Elsa Revelator 3D drauf. Damals war 3D in Spielen und auch generell etwas ganz Besonderes: Es gab praktisch keine Kinofilme in 3D und wenn, dann nur Anaglyph 3D mit den klassischen rot-blauen Pappbrillen. Computerspiele in "echtem" 3D waren also etwas beinahe Unvorstellbares. Umso herber war dann meine Enttäuschung, nachdem ich die Elsa- Brille ausprobieren konnte. Zwar waren die 3D-Effekte in manchen Spielen wirklich sehr beeindruckend, ganz besonders damals. Doch nervte die Shutterbrille mit beinahe nicht auszuhaltendem Flimmern (sie lief, wenn ich mich recht erinnere, nur mit 60 Hz).
Zudem war sie schwer und drückte bereits nach kurzem Tragen unangenehm auf der Nase und an den Ohren. Weitere, leider nicht sonderlich überzeugende Versuche startete ich mit einem 3D-TV. Doch wie sieht es nun mit 3D Vision 2 aus? Hat Nvidia die Technik fundamental verbessern können? Ich bin sehr gespannt, aber auch skeptisch an die Sache herangegangen. Zuerst einmal habe ich einige meiner aktuellen Lieblings-spiele ausprobiert und schnell festgestellt, dass ich stark selektieren muss, um mir ein Urteil bilden zu können. Eine Vielzahl der Spiele-Titel läuft entweder gar nicht mit 3D Vision oder verursacht Grafikfehler. Also konzentrierte ich mich für diesen Artikel auf Spiele, die meiner Meinung nach sehr gut funktionieren.
Sehr viel Leistung benötigt
Quelle: Nvidia, PC GamesDa für 3D Vision Teile des Bildes (Frames) mehrfach berechnet werden müssen, wird die GPU stark gefordert. Mit einem Einbrechen der Bildrate um rund 50 % sollte man auf alle Fälle rechnen. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum ich für 3D Vision sehr potente Grafik-Hardware für fundamental wichtig halte: Wegen des Shutter-Effekts der Brille, also des abwechselnden Abdeckens des einen, dann des anderen Auges, wirkt die Bildausgabe auf mich deutlich unruhiger als ohne den 3D-Effekt. Nur sehr hohe Bildraten deutlich über 60 Fps muten halbwegs ruckelfrei an. Wirklich flüssiges Spielen ist daher selbst mit einer GTX 980 nur in seltenen Fällen drin. Erst mit mehreren GPUs wird das Bild halbwegs geschmeidig – dann nerven allerdings Mikroruckler.
Flimmern und Grafikfehler
Noch nerviger als ein unruhiges Bild ist das beständige Flimmern der Shutterbrille – trotz 120 Hz. Mehr als eine Stunde kann ich kaum spielen, zu ermüdend ist das heftige Geflacker selbst in abgedunkelten Räumen. Ein anderes Ärgernis sind die vielen Grafikfehler: Selbst in den überzeugendsten Titeln stolpert man alle paar Minuten über eine flackernde Textur, einen seltsam wirkenden Effekt oder schwebende Objekte und Figuren. In vielen aktuellen Spielen zeigt sich zudem ein "Ghosting"-Effekt (s. Bild oben). Für mich ist 3D Vision damit eher uninteressant. Eine nette Spielerei für zwischendurch vielleicht, doch dazu wäre mir die Anschaffung zu teuer (GPU, 3DMonitor plus Brille). Neben Virtual Reality (VR) wirkt schnödes 3D außerdem reichlich angestaubt.
Phils Meinung
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- Seite 1Nvidia 3D Vision 2 im Praxis-Test